Roter Stern Halle

Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey,hey…

…hallte es gegen 19.45 vom Hartplatz in das weite Rund des Turbinesportplatzes! Die sportliche Entgleisung der Eisenbahner SG lässt den Roten Stern, zumindest kurzfristig, den Rest der Tabelle von ganz oben grüßen. Dabei begann die Partie alles andere als wunschgemäß. Der Aufsteiger begann mit aggressivem Pressing, lies keinen Spielfluß beim Stern aufkommen und sorgte für viele Fehlpässe. Vor dem Tor präsentierten sich die Gäste kaltschnäuzig und effizient: nach nur 11 Minuten stand es bereits 0:2 für die ESG. Ein Albtraumstart für den Stern und dessen Anhang. Insbesondere Max hatte sich sein Debüt im Sterntor sicherlich ganz anders vorgestellt. Mit dem 0:2 im Rücken lies es die ESG etwas weniger aggressiv angehen, was nach und nach zu einem immer deutlicher sichtbaren Spielfluss bei den Gastegbern führte. Der Stern kämpfte und spielte sich in die Begegnung zurück. Das erste dicke Ausrufezeichen setzte Bördy, als er seinen Gegenspieler am Rande des Fünfmeterraumes auf dem Bierdeckel vorführte und kurzrentschlossen abzog. Sein Schuss prallte aber nur an den Pfosten statt verdient im linken Eck einzuschlagen. Das holte Peer wenig später nach, als er sich den Ball auf dem linken Flügel in Strafraumhöhe zurückerkämpfte, kurz Richtung Straufraum lief und einfach mal draufbelzte. War dem Torhüter die Sicht verstellt? War der Ball möglicherweise haltbar? Völlig egal! Es war der hochverdiente Anschlusstreffer in der 23. Spielminute. Jetzt war der Stern endgültig am Drücker, hatte das Spiel fest im Griff und das sah streckenweise richtig gut aus. Folgerichtiges Ergebnis: das 2:2 in der 31. Minute durch Pavel/Steve Hrubesch. Wie ein Habicht kam er nach einer schönen Ecke herangeflogen und wuchtete den Ball erneut an den linken Pfosten des ESG-Gehäuses. Im Strafraumgetümmel behielt dann Iggy die Übersicht, stieg am höchsten und köpfte das Spielgerät erneut in Richtung des inzwischen torhüterlosen Kastens der Gäste, wo Pavel ihm, noch einmal per Kopf, den letzten drive verpasste um die Torlinie endlich zu überqueren. Und es sollte noch besser kommen. Der Stern spielte jetzt wie entfesselt. Nach einer herrlichen Kombination, drang Peer über linksaußen in den 16er der Gäste ein und legte den Ball dann lehrbuchreif in den Rücken der Abwehr an die Strafraumgrenze zurück… wo Niemand war. Aber dahinter, da kam der Peter und packte den Hammer aus. Was für ein Treffer aus gut 25 Metern! Ein Traum! In der 43. Minute stand es 3:2 für den Stern und so ging es auch in die Pause.
Das sportpsychologische Disaster für die Gäste nahm aber auch mit Beginn der 2. Halbzeit seinen Fortgang. Bereits in der 49. Minute sorgte Iggy auf seine unnachahmliche Art für den Knock Out. Er war der Schotterer im Gleisbett, die Hakenkralle in der Oberleitung, die den ESG-Zug schon früh auf das sportliche Abstellgleis verbannten. Nach herrlichem langen Pass von Tilly nutzte er den krassen Stellungsfehler des ESG Verteidigers und nahm, einsam und allein auf weiter Flur, Kurs auf das ESG-Tor und seinen heute bedauernswerten Hüter. Heber? Nein! Höchsstrafe: Tunnel! 4:2, die (fast) Vorentscheidung. Die Gäste mühten sich, glänzten vor allem im Mittelfeld immer wieder mit bemerkenswerten Einzelleistungen, denen der Stern aber mannschaftlich geschlossen begegnete. Die 2 Gegentore blieben heute die Schönheitsfehler in einer ansonsten erneut sehr sicher agierenden Abwehr. Die Anstrengungen der Gäste blieben so weitesgehend harmlos, spätestens bei Max war Schluss und der Stern erkonterte sich eine Möglichkeit nach der anderen. Unter Riesenjubel nutzte Bördy in der 73. Minute eine davon, um den 5:2 Endstand herzustellen und seine eigene überragende Leistung zu krönen. Mit Jan und Gregor feierten gegen Ende der Partie noch 2 weitere Neuzugänge ihr Debüt beim Roten Stern.
Es gebe noch endlos viel zu diesem furiosen Spiel  zu sagen, aber mir bleibt nur noch der mitgerissenen und mitreißenden Anhängerschaft meinen Dank für`s Kommen und Anfeuern auszusprechen und mein tiefes Bedauern all denen, die sich diese Partie haben entgehen lassen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja demnächst noch mehr davon. Hier noch der Quicklink zum schönsten Bild des Tages. Rahmt es euch.

Roter Stern Halle – ESG Halle  (3:2) 5:2