Roter Stern Halle

Auswärtswochenende

Dem ersten Unentschieden und dem ersten Saisontreffer folgte am Samstag leider nicht der erste Sieg sondern die erste Klatsche. Aber auch das gehört zu einem Neuanfang, der ja bekanntlich immer etwas schwierig ist. Also Kopf hoch Jungs, in der ersten Saison des Sterns gab es solche und schlimmere Ergebnisse zu Hauf. Die Beteiligten nahmen es auch ausgesprochen sportlich: Kanena II war einfach besser. Wenn ich mir allerdings die vielen neuen Talente und den unglaublichen Einsatz beim Training anschaue, wird sich der Erfolg zwangsläufig eher früher als später einstellen.

Kanenaer SV II – Roter Stern Halle II  (3:0) 6:0

Die Erste konnte die sportlich wenig erfolgreiche Bilanz des Wochenendes dann am Sonntag aufbessern und die geradezu unheimliche Siegesserie weiter ausbauen. Lange Zeit sah es jedoch nicht danach aus. Der Stadtoberligaabsteiger aus Ammendorf stand kompakt in der Abwehr und den Spielern des Sterns direkt mit dem Ballkontakt auf den Füßen herum. Keine spektakuläre Idee aber in ihrer Penetranz sehr wirksam. Ein flüssiges Spiel des Sterns fand deshalb und vielleicht auch auf Grund einiger erneuter personeller Neubesetzungen nicht statt. Ammendorf selbst war vor allem über den Stürmer mit der Nummer 11 gefährlich, der dann auch einen ersten Warnschuss an den Pfosten des Sterngehäuses setzte. Auf der anderen Seite hatte Matze im ersten wirklich gelungenen Spielzug des Sterns eine gute Möglichkeit: mit Übersicht freigespielt, suchte er aus vollem Lauf den Abschluss an der Strafraumgrenze und zwang den Ammendorfer Keeper zu einer richtig guten Parade. Das erste Tor blieb aber den Gastgebern vorbehalten. Nach einer zunächst abgewehrten Standardsituation am Sternstrafraum, wurde der Ball nochmal von rechts gefährlich auf den langen Pfosten geflankt, wo ihn ein heranstürzender Ammendorfer zum 1:0 einnickte. Ali gelang es später noch zumindest bei den Pfostentreffern den Ausgleich herzustellen. Sein schöner Schuss prallte ins Feld zurück, statt im linken Winkel des Ammendorfer Tores zu landen. So ging es mit dem engsten aller denkbaren Rückstände zum Pausentee. Trotz einiger Vorgaben startete der Stern nicht wirklich besser in die zweite Spielhälfte und Ammendorf schien auch nicht nachzulassen. Im Gegenteil. Die Nummer 11 beschäftigte die gesamte Sterndefensive beinahe im Alleingang in der Anfangsviertelstunde der zweiten 45 Minuten. Einziges Manko blieb der Abschluss, denn zählbares sprang bei den durchaus gefährlichen Ansätzen nicht heraus und selbst Pavel musste kaum eingreifen. Schwer zu sagen wie das Spiel sich so weiter entwickelt hätte, wären allen Ammendorfer ruhig und diszipliniert geblieben. Blieben sie aber nicht. Eine sehr laute und unsportliche Bemerkung des Keepers führte in der 68. Minute zu einem indirekten Freistoß an der Fünfmeterraummarkierung des Strafraums der Gastgeber, und Tweed zimmerte das Ding in den schmalen Zwischenraum der auf der Torlinie postierten Ammendorfer Mauer und dem Torgebälk. Das 1:1 aus dem Nichts! Aber damit war noch nicht Schluss mit den teaminternen Auseinandersetzungen der Grün-Weißen. Ausgerechnet der Top-Stürmer der Gastgeber verlangte nach dem Ausbruch des Torhüters vehement seine Auswechslung und landete unmittelbar darauf auch auf der Bank. Damit war ein deutlicher Bruch im Spiel der Ammendorfer zu bemerken, den der Stern eiskalt nutzte. In der 76. Minute schnibbelte Iggy eine Sahnevorlage vom rechten Flügel herein, die erneut Tweed erreichte. Der lies an der Strafraumgrenze noch elegant seinen Gegenspieler stehen und schoß extrem cool zum 1:2 ein. Ammendorf versuchte alles, bekam aber nichts mehr auf die Reihe. Gefährlich wurde es eigentlich nur noch durch sterninterne Mißverständnisse, so dass kurz vor dem Schlusspfiff sogar Pavel noch einmal kräftig hinlangen musste. Das war es aber auch. Der Stern gewann glücklich und extrem effizient ein sehr mäßiges Spiel und bleibt damit an der Tabellenspitze.

Grün-Weiß Ammendorf – Roter Stern Halle  (1:0) 1:2