Roter Stern Halle

„Darf man auch mal frustriert sein?“ – Ein Rückblick auf die Saison

Dass die erste Saison schwer wird, das wussten wir (Fans, Spielerinnen und das Trainerteam) von Anfang an und bestimmt hat niemand erwartet, dass die Damen vom Roten Stern einen Sieg nach dem anderen einfahren. Soweit also alles in Ordnung, denn unsere Erwartungen haben sich erfüllt.
Mit tollen Spielen, sich steigernder Leistung und – vielleicht das wichtigste – immer guter Laune startete das Frauenteam im vergangenen Sommer in die erste Saison. Begonnen hat alles mit einem durchaus sehenswerten Turnier in Kanena. Bei brutaler Hitze konnten die vielen angereisten Fans die Frauen mangels eigener Trikots noch in den kultigen „Klabusterbären-Trikots“ bewundern. Die Mädels beendeten das Turnier mit 2 Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden auf Platz 2. Bei weiteren Testspielen und wechselnden Ergebnissen (z.B. einer 9:0 Niederlage in Wallwitz auf der einen und einem 5:2 Sieg gegen Thalheim auf der anderen Seite) zeigte sich schnell, dass Trainer und Spielerinnen erst einmal selbst erkennen mussten wo sie stehen, was besser laufen kann und wo gute Ansätze schon vorhanden waren.
Der Start in die Hinrunde fing gleich mit schweren Spielen an und aus diesem Grund war es wenig verwunderlich, dass die Torfrauen öfter mal nach hinten greifen mussten. Fehler wurden von den Trainern identifiziert und nach und nach abgestellt, so dass bis zum Herbst von Spiel zu Spiel stetige Verbesserungen zu sehen waren. Doch mit der Kälte kam die Winterpause, Training war nun nur noch auf Schotter möglich und das Wetter machte sicher auch nicht immer Freude.
Dass nach den vielen guten Leistungen endlich mal ein Sieg her sollte war in aller Munde, vielleicht zu früh und zu häufig und dadurch wahrscheinlich auch zu sehr in den Köpfen. Zu Beginn der Saison war (trotz Niederlagen) immer gute Laune auf dem Platz und nach dem Spiel, die Mädels wollten Fußball spielen und taten das auch. Mit dem Wunsch nach Erfolg war hin und wieder auch die ein oder andere unzufriedene Stimme zu hören.
Ist ja auch normal – wer verliert schon gerne. Im Heimspiel gegen Buna-Neustadt kam dann kurzzeitig etwas Frustration hoch, denn vor dem Spiel gab es – Gerüchten zufolge – Träume vom ersten Sieg und die konnten nicht in die Wirklichkeit umgesetzt werden. Auch nicht zur guten Laune beigetragen haben die wirklich unterirdische Leistung des Schiedsrichters (und unsere Ansprüche sind da gar nicht groß), die Wechseltaktik des gegnerischen Trainers, der immer dann einen Wechsel wollte, wenn die Sterne gerade durch einen schnellen Einwurf oder Freistoß einen Vorteil erlangt hätten und auch das Verhalten einiger weniger Gegnerinnen, die durch Tritte, unnötige Fouls, übermäßigen Einsatz der Ellbogen und hämischen Lachen bei missglückten Aktionen nicht gerade auf die freundschaftliche Atmosphäre aufgebaut haben, die noch beim letzten Spiel der beiden Teams, dass erst 2 Wochen zurücklag, zu sehen war. Nach dem Spiel wurde leider noch bekannt, dass Kapitänin Nathalie mit Knieverletzung erst mal aussetzen muss.
Ohne auf den Spielverlauf im Einzelnen einzugehen (das Spiel endete 0:6, jeweils 3 Tore vielen in jeder Halbzeit) hat man gesehen, dass starke Einzelleistungen kein eingespieltes Team ersetzen können. Kampfgeist war zu sehen, besonders bei Maria, die verlorene Bälle nie verloren gibt, Nathalie, die sich quer im Tor liegend lieber 5 mal abschießen lässt als den Ball ins Tor zu lassen und Sylvana die nach dem Spiel vom Platz humpelte, weil sie immer wieder ihren Fuß in die Torschüsse gehalten hat. Selbstvertrauen und Sicherheit hat leider noch an der ein oder anderen Stelle gefehlt.
Lassen wir also die Mädels ihr Selbstvertrauen und ihre Sicherheit am Ball und in den Köpfen wieder zurückgewinnen, damit sie bei künftigen Spielen, ganz ohne Druck jetzt endlich den ersten Sieg einfahren zu müssen, wieder frei aufspielen können und an die guten Leistungen und – noch wichtiger – die gute Laune aus der Hinrunde anknüpfen können. Gerüchten zufolge wissen die Trainer schon genau, was auf den ersten Einheiten auf Rasen geübt werden wird, also Kopf hoch Fans und Spielerinnen!

 

Danke für den Rückblick und die inspirierenden Worte David