Roter Stern Halle

Im Land der Frühaufsteher: SG Halle 05 II – RSH III

Ich lag am Morgen mit noch geschlossenen Augen im Bett und dachte nach. Eigentlich ist es doch ärgerlich, dass unsere Spiele immer erst um 12 oder um 14 Uhr beginnen. Man kommt dann am frühen Nachmittag nach Hause, wirft sich aufs Sofa und versucht sich an diesem zerschlagenen Sonnabend mithilfe von sterbenslangweiligen niederklassigen Partien im Dritten zum einzig strukturbildenden Element des Tages, der Sportschau, zu hangeln.

Wie anders sollte es heute sein! Das Land der Frühaufsteher! Bei der SG Halle 05 schien es wirklich zu existieren! Der Anstoß sollte um Zehn Uhr sein. Die Partie würde demnach mittags enden und der Großteil des Tages läge noch unverbraucht vor mir. Herrlich Aussichten. Dann der Blick zur Uhr. 9.35. Ohneinohneinohnein. Verschlafen!

Soviel zur Begründung, warum der Spielbericht erst das Geschehen ab der 15. Minute umfasst. Da spielte unsere Mannschaft solide und verteidigte konzentriert. Mit zunehmender Spieldauer kam jedoch der Gedanke auf, dass es sich bei der SG um den abgeschlagenen Tabellenletzten handelte und da doch bitteschön was gehen müsste. Entsprechend konzentrierte sich unsere Elf immer stärker auf das Angriffsspiel und vernachlässigte die Defensive. Ein Gegentor war die Folge (33.).

Nun wurde es schwierig. Es schien ein typisches RSH-III-Spiel zu werden.

Doch in der zweiten Halbzeit kam es zu einem Ereignis, das an Age of Empires I erinnerte. In diesem Spiel war es möglich mittels Cheat den Photon Man zu erschaffen, der mit einer Laserkanone all das, was der Gegner durch die Epochen hinweg mühsam aufgebaut hatte, in Schutt und Asche legte. Ob Bauer, Priester, Steinschleuder oder Stadtzentrum: Der Photon Man rotzte alles in Sekunden weg.

Übertragen auf unser Spiel hieß das: Philipp wechselte Rodrigue ein. Dieser wurde angespielt, spielte dann vier bis fünf Spieler sowie den Torwart aus und schob dann ein. Fünfmal ging das so (47.,68., 78., 83., 86.). Einmal wurde sein Schuss geblockt und Korken konnte abstauben (70.). Die zwei weiteren Gegentore (67., 80.) fielen somit auch nicht weiter ins Gewicht.

Kurz und gut: Das Spiel endete 6:3. Das Zustandekommen dieses Ergebnisses war eher schmeichelhaft und einer hervorragenden Einzelleistung geschuldet. Und noch etwas zu den Anstoßzeiten: Unser Verein sollte es doch lieber mit Truck Stop halten:

Take it easy altes Haus/

mach dir nichts draus/

und schlaf dich erstmal richtig aus.

Fang deinen Tag erst später an/

dann bleibst du länger dran.

Aufstellung: Hecht – Wagner, Mattheus, Litzenberger, Murphy (54. Reichardt) – Ewert, Lukas – Peter, Jallow (65. Hübner), Lauer – Alotman (46. Botokou)

Danke für den Bericht Christian!