Sternheimspiel bei der Post

Wenn die offziellen Angaben des Fußballkanals mit 40 handgezählten Zuschauern bei dieser Partie zutreffen, bleibt nur noch hinzuzufügen, dass diese sämtlich zum Support des Sterns angereist waren und die Begegnung zumindest atmosphärisch zum Heimspiel machten. Der Sternanhang musste sich aber zunächst gedulden, denn in der traditionell schwachen Anfangsviertelstunde brachten die Mannschaft nur wenig zustande. Ganz anders die Post: nach nur 8 Minuten wurde der Führungstreffer der Gastgeber quasi per Expresszustellung im Sterntor abgeliefert. Dem Treffer gingen einige Abwehrschnitzer voraus, aber ich soll ja nicht immer über die Abwehr wettern, die seit Saisonstart einen ungemein stabilen Eindruck macht und oft genug mit hervorragenden Leistungen glänzen konnte, wie zum Beispiel beim 0:3 Auswärtserfolg gegen Lettin. Zur Frage ob der Treffer letzlich nicht vielleicht sogar haltbar war, befragte die RotersternOnlineRedaktion (ROR) nach dem Spiel Ersatzersatztorhüter Norman. Dieser stimmte sinngemäß Fußballkenneraussagen zu, die den entscheidenden Schuss als „fürnen richjen Kieper“- haltbar einstuften. Norman: „Im Prinzip hätte auch ich diesen Ball halten können, entschied mich aber selbstlos dafür, lieber ein Zeichen gegen das verschlafene Gekicke meiner Vorderleute zu setzen und das Ding reinzulassen.“ Das funktionierte leidlich gut, da der Stern allmählich besser ins Spiel fand und das Passspiel runder lief. Vor dem Strafraum der Post war dann aber Schluss mit den Ideen. Es musste in der ersten Halbzeit schließlich ein Elfmeter her um mal gefährlich vor das Postgehäuse zu kommen. Pavel wurde regelwidrig im 16er der Gastgeber umgesäbelt und Bördy vollstreckte cool und sicher zum wichtigen Ausgleich vor der Pause.
Die zweite Spielhälfte zeigte dann ein komplett anderes Spielgeschehen. Plötzlich reihte sich Möglichkeit an Möglichkeit und der Stern begann sich nicht nur das Unentschieden, sondern auch einen richtig hohen Auswärtssieg zu verdienen, vergaß dabei aber beinahe sich und die Fans für das gezeigte Engagement zu belohnen.  Aber eben nur beinahe. In der 53. Minute sorgte Tweed, nach Vorbereitung von Pavel, zumindest für den entscheidenden Treffer, der Sieger und Verlierer unterscheidet. Der Sternsupport präsentierte sich heute einmal mehr immer auf Höhe des Spielgeschehens. So wurde die Einwechslung des berühmtesten Pflanzenbiologen, der je beim Roten Stern gespielt hat, für den grippegeschwächten Peer mit Abbildern  des legendären Naturcovers, einem Spruchband und Chefkoch! Chefkoch!-Rufen ausgiebig gefeiert. Trotz Möglichkeiten für mindestens 5 weitere Tore sollte das etwas dürftige 1:2 letztlich den Endstand markieren. Aber Auswärtssieg ist Auswärtssieg und mehr als gewinnen kann man schließlich nicht.

Post-u. Telekom SV Halle – Roter Stern Halle  (1:1) 1:2