Roter Stern Halle

Die Geschichte vom motivierten Hühnerhaufen

10:00 Uhr – es kann sein, dass mein Gedächtnis nachlässt, aber ich kann mich nicht erinnern, dass die zweite Mannschaft schon mal so früh spielen musste. Und das hatte dann auch keine besonders gute Wirkung auf unsere Pünktlichkeit. Immerhin waren 15 Minuten vor dem Anpfiff schon 9 Spieler umgezogen und halbwegs einsatzbereit, pünktlich zum Spiel waren wir dann zu elft – was will man mehr.

Zu Beginn des Spiels stellte sich den – gemessen an der Uhrzeit – zahlreichen Fans die Frage: Steht und läuft da die Reserve des Sterns oder aber ein chaotisch agierender Hühnerhaufen. Bruckdorf II musste nicht besonders gut kombinieren um uns hinten durcheinanderzubringen und Libero Norman hatte große Mühe die Defensive zu sortieren. Auch nach vorne lief nicht viel zusammen und so war es eine Frage der Zeit bis Bruckdorf sich über das 1:0 freuen konnte. Ob danach die Defensive besser wurde darf man bezweifeln, allerdings durften die Fans fast den Ausgleich feiern. Libbi lupfte den Ball gekonnt über den gegnerischen Torhüter, traf aber leider die Latte. In der 20. Minute stoppte Norman mit fairen Mitteln einen gegnerischen Stürmer kurz vor der 16-Meter-Linie. Der Schiri sah das etwas anders und gab einen Freistoß, den Bruckdorf – gekonnt oder glücklich – zum 0:2 verwandelte. Die Motivation schwand, das Hühnerverhalten blieb. Ein Aufscheuchen von Tweed, der uns alle dazu aufforderte unsere Köpfe nicht hängen zu lassen, tat allerdings langsam seine Wirkung. Die Ordnung wurde etwas besser, leider verirrte der Ball sich kurz vor Ende der ersten Hälfte dann noch einmal in unser Tor.

In der Halbzeitpause sammelten wir uns und Tweed erklärte noch einmal im Schnelldurchlauf mit Hilfe von unseren Getränken, wie wir Tore schießen müssen. Die gelbe Flasche war der Stürmer, die Wasserflasche der Verteidiger – auf in die nächsten 45 Minuten. Von der ersten Minute der zweiten Halbzeit an zeigten wir, dass wir Fußball spielen können. Außerdem kamen die Fans auf ihre Kosten, weil Publikumsliebling Silly eingewechselt wurde. Die ersten gefährlichen Aktionen gehörten uns, Bruckdorf kam hinten ziemlich ins Schwimmen. Aber durch ein unglückliches Gegentor, dessen Entstehung hier nicht weiter vertieft werden soll, stand es in der 55. Minute dann plötzlich 0:4. Also mussten wir jetzt beweisen, dass wir uns auch durch einen hohen Rückstand nicht demotivieren lassen. „Wir brauchen doch nur noch 5“ rief Normans Stimme von hinten, und so trugen wir einen Angriff nach dem anderen nach vorne. Tweeds Anweisungen in der Pause schienen angekommen zu sein und durch wunderschön herausgespielte Tore durch Iggy (57. Minute), Ali (67. Minute) und Tweed (81. Minute) kamen wir noch einmal richtig nah an Bruckdorf heran. Mit jedem Tor konnten wir beobachten, wie die Bruckdorfer nervöser wurden. Beleidigungen gegen Fans, Sterne und den Schiedsrichter wurden häufiger und nach zahlreichen Ermahnungen wurden diese auch irgendwann mit 3 gelben Karten geahndet. Am Ende warfen wir noch einmal alles nach vorne, unsere Kräfte schwanden zwar, den Bruckdorfern ging es aber auch nicht besser. Der Schlusspfiff kam leider vor dem vierten Tor der Sterne. „5 Minuten hätten wir noch gebraucht“ war Iggys Kommentar zum Ende des Spiels. Nach dem Abpfiff gab es leider noch eine unschöne Rudelbildung, weil David sich von den dummen Beleidigungen und Provokationen der Bruckdorfer hat provozieren lassen. 5 Minuten später konnte das aber vor den Umkleidekabinen mit einem Handshake geklärt werden.

Danke für den Bericht David.