Roter Stern Halle

Ein (fast) perfekter Auftakt

Die Voraussetzungen waren gut. 12 Spieler, ab der Halbzeit sogar 13. Ein Schiedsrichter. Sonnenschein und ein lauffauler gegnerischer Haufen. Außerdem drei Debüts und ein riesiges Comeback. 14:00 Uhr Anpfiff. Abtasten. Kennenlernen.

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Aber alles der Reihe nach. Endlich nun haben Mamadou und Patrique eine Spielerlaubnis erhalten und durften gemeinsam im Sturm die gegnerischen Verteidiger durcheinander wirbeln. Commander machte sein erstes Pflichtspiel im rechten Mittelfeld. Außerdem war mit Chefkoch eine lebende Sternlegende auf dem Platz. Auf die Frage nach dem Comeback meinte er nur kurz, dass er „diese Saison zeitiger anfangen müsse, um seinen versprochenen Schnitt von drei Spielen die Saison zu halten“. Die Zweitvertretung war also gut auf- und eingestellt. Die „Zweite“ präsentierte sich gut aufgelegt und erspielte sich durch beharrliches Kurzpassspiel die ein oder andere Chance wohingegen das wörmlitzer Mittel der Wahl lange Bälle auf Heine und Greiner waren. In der 18. Minute fand der Ball nach einer Mittelfeldkombination Patrique, der zwei Verteidiger und den gegnerischen Torwart ins Leere schickte und den Ball aus 20,31 cm in die Mitte des Tores knallte. Peng ! 1:0 für den Stern und zwar zu recht!! Es gab weitere gute Kombination zu bestaunen. Ein schönes Gefühl.

Doch dann ein Foul. Ein Pfiff. Ein mäßiger Freistoß. Ein unverdientes und unnötiges 1:1 (26. Minute). Kopf hoch! Weiter im Text! Gleiches Bild. Der Stern berauscht sich am eigenen Kombinationsspiel ohne jedoch die finalen Bälle im richtigen Moment zu spielen. Lange Bälle Wörmlitz. Ein Foul. Ein Pfiff. Ein Freistoß von halbrechter Position. Dann kam der Moment in dem die Zeit stehen zu bleiben schien. Ein Freistoß, der Ball flog, näherte sich dem selbstbewussten zielsicheren 6er Norman. Er springt. Der Ball berührt seine Stirn und es war als würde eine Feder sanft sein Haupt streicheln. Der Ball verlässt die glänzende Stirn, ein kurzer Trennungsschmerz. Die Schweißtropfen ächzen sehnsüchtig dem Ball hinterher, in Ihnen brach sich das Sonnenlicht wie in kleinen Prismen. Die Blätter der Pappeln summten Engelsmelodien. Der Ball tropft maßgeschneidert an das Innere des Pfostens. Welch ein herrliches Tor!!

39. Minute 2:1 für Wörmlitz.

So ungerecht kann Fußball sein. Prinzipiell ein schöner Sport, aber manchmal Mihm, naja..

Von Wut gepackt über die plötzliche Krankmeldung des Fußballgottes höchstpersönlich stampfte die Zweite nach vorn. Und endlich in der 42. Minute vollendete abermals Patrique eine schöne Kombination zum 2:2.

Pause. Sonne. Wärme.

Beide Teams ließen es in der Zweiten Hälfte etwas ruhiger angehen. Die Mittel blieben die gleichen. Kurze Pässe auf der einen, lange Bälle auf der anderen Seite. Nun jedoch mischten sich auch viel kleine Nicklichkeiten ins Spiel, die der bis dahin souverän pfeifende Schiedsrichter allzu oft übersah. Es wurde ruppiger. So tankte sich Dampfhammerheine in der 76. Minute knirschend irgendwie „in Rahmen des Erlaubten“ durch drei Zweikämpfe in Folge und erzielte das 3:2 für Wörmlitz. Kacke. Dieses Wetter und dann noch einen Rückstand hinterherrennen. Die Kräfte schwanden und es wurde auch nicht mehr entsprechend zusammengespielt. Commander kam dann noch zu der Ehre in seinem ersten Pflichtspiel die Kapitänsbinde zu tragen, als David 10 Minuten vor dem Ende völlig entkräftet ausgewechselt wurde. Die letzten Versuche des Sterns konterte Wörmlitz mit zunehmender Härte und – ja – mit langen Bällen…

Einziger Höhepunkt vor dem Schlusspfiff war noch Nickis Test des Strafenkatalogs. Kurz gebettelt und prompt ne Gelbe mitgenommen. Trotzdem gutes Spiel Jungs.